Illustration: Frau und Mann am Schreibtisch, Mann mit Laptop im Zug, Frau und Mann am Whiteboard

KMU im Fokus 2024

Bericht über die Situation und Entwicklung kleiner und mittlerer Unternehmen der österreichischen Wirtschaft

Die österreichische Wirtschaft ist maßgeblich von kleinen und mittleren Unternehmen geprägt

Im Jahr 2023 gab es in Österreich etwa 579.500 Klein-und Mittelunternehmen (KMU), die 99,7 Prozent aller Unternehmen in der marktorientierten Wirtschaft ausmachten. Diese Unternehmen beschäftigten rund 2,5 Millionen Erwerbstätige und bildeten rund 53.700 Lehrlinge aus, was 65 % der Beschäftigten und 58 % der Lehrlinge in der marktorientierten Wirtschaft entspricht. Die Bruttowertschöpfung der KMU betrug 168 Mrd. €, was 56 % der gesamten Bruttowertschöpfung der marktorientierten Wirtschaft ausmacht.


Zentrale KMU-Indikatoren (2023)

321.500 Ein-Personen-Unternehmen 55 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 532.200 Kleinstunternehmen 92 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 40.800 Kleinunternehmen 7 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 6.500 Mittlere Unternehmen 1 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 579.500 KMU 99,7 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 1.500 Großunternehmen 0,3 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft

321.500 Beschäftigte 9 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 1 Mio. Beschäftigte 28 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 773.800 Beschäftigte 20 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 642.500 Beschäftigte 17 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 2,5 Mio. Beschäftigte 65 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 1,3 Mio. Beschäftigte 35 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft

0 Lehrlinge 0 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 9.900 Lehrlinge 11 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 26.200 Lehrlinge 28 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 17.700 Lehrlinge 19 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 53.700 Lehrlinge 58 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 39.200 Lehrlinge 42 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft

11 Mrd. € Bruttowertschöpfung 4 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 52 Mrd. € Bruttowertschöpfung 17 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 54 Mrd. € Bruttowertschöpfung 18 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 62 Mrd. € Bruttowertschöpfung 20 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 168 Mrd. € Bruttowertschöpfung 56 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 135 Mrd. € Bruttowertschöpfung 44 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft

Quelle: Abschätzung der KMU Forschung Austria (für Details siehe methodische Erläuterungen im Berichtsdokument) (Stand: November 2024)

Anteil an der marktorientierten Wirtschaft in Prozent

Verhaltene Entwicklung 2024

Nach Einbrüchen 2020 aufgrund der Corona-Pandemie kam es 2021 und 2022 zu einem erneuten Wachstum des KMU-Sektors. Das Jahr 2023 war von einer Abschwächung der Konjunktur und einer rückläufigen Entwicklung der Unternehmenszahl (-0,5 %) und der realen Bruttowertschöpfung (-2 %) bei konstanter Beschäftigungszahl des KMU-Sektors geprägt. Erste Abschätzungen zur Entwicklung im Jahr 2024 gehen von einer weiteren rückläufigen Entwicklung der realen Bruttowertschöpfung (-1 %) und einem leichten Anstieg der Unternehmenszahlen (+1 % bzw. auf 585.300 Unternehmen) aus. Die Anzahl der Beschäftigten verharrt auf dem Niveau von 2023.

Entwicklung der KMU (2014–2024)

2023: vorläufige Daten/Abschätzung; 2024: Prognose (für Details siehe methodische Erläuterungen im Berichtsdokument)
Quellen: Statistik Austria, KMU Forschung Austria, Europäische Kommission, Arbeitsmarktdatenbank (AMS, BMWET) (Stand: Jänner 2025)

Betriebswirtschaftliche Lage: Die Unternehmen verzeichneten im Bilanzjahr 2022/23 im Vergleich zum Vorjahr einen leichten Rückgang der Rentabilität, während sich die Eigenkapitalsituation leicht verbessert hat. Die KMU erzielten im Durchschnitt eine Umsatzrentabilität von 5,7 % (indikativer Wert 2023/24: 4,8 %) und eine Eigenkapitalquote von 36 % (indikativer Wert 2023/24: 37,8 %). (Quelle: KMU Forschung Austria, Bilanzdatenbank)

Stärkefelder der KMU

Internationalisierung:

Der Anteil der KMU an den österreichischen Waren-Exporten (innerhalb und außerhalb der EU) beträgt 40 % und liegt damit über dem EU-Durchschnitt von 37 %. 17 % der KMU in Österreich verkaufen über das Internet in andere EU-Länder (EU-Durchschnitt: 9 %). Damit erreicht Österreich den höchsten Anteil in der EU.

(Quelle: Statistik zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in Unternehmen, Eurostat, Außenhandel nach Unternehmensmerkmalen, eigene Berechnungen)

Nachhaltigkeit:

42 % der heimischen KMU bieten umweltfreundliche Produkte oder Dienstleistungen an (32 % EU-weit). Damit steht Österreich im EU-Ranking an zweiter Stelle hinter den Niederlanden.

(Quelle: Flash-Eurobarometer 549, Europäische Kommission)

Finanzierungszugang:

66 % der österreichischen KMU sind der Ansicht, bei Bedarf auf eine Bankfinanzierung zugreifen zu können, während dieser Wert in der EU-27 bei 59 % liegt.

(Quelle: Survey on Access to Finance (SAFE), Europäische Kommission)

Herausforderungen der KMU

Rückläufige Innovationsleistung

Der Anteil innovationsaktiver Unternehmen sank von 61 % (2016–2018) auf 55 % (2020–2022). Dennoch liegt dieser Wert über dem EU-Durchschnitt (55 % gegenüber 50 % der KMU EU-weit). Auch die durch Produktinnovationen erzielten Umsätze gingen zurück (2018: 12 %, 2022: 6 %) und liegen damit unter dem EU-Durchschnitt (6 % gegenüber 9 %).

(Quelle: Community Innovation Survey (CIS), Eurostat)

Illustration: Mann am Schreibtisch

(Quelle: Statistik zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in Unternehmen, Eurostat)

Risikokapitalfinanzierung

Der Anteil von Venture Capital Investitionen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) liegt In Österreich mit 0,022 % deutlich unter dem europäischen Durchschnitt von 0,058 %.

(Quelle: IMF/Invest Europe)

Arbeitskosten und allgemeine Unsicherheit

Rund 80 % der KMU gaben in der Winterbefragung des WKÖ Wirtschafts-barometers 2024 an, dass die Arbeitskosten ein Hindernis für das Wachstum ihres Unternehmens in den kommenden zwölf Monaten darstellen. Für weitere 70 % wirkt die allgemeine Unsicherheit wachstumsdämpfend.