Bild: Mann auf Sessel, Frau am Schreibtisch, Mann mit Laptop auf der Couch, Frau auf Sessel

KMU im Fokus 2023

Bericht über die Situation und Entwicklung kleiner und mittlerer Unternehmen der österreichischen Wirtschaft

Kleine und mittlere Unternehmen bilden das Rückgrat der österreichischen Wirtschaft

Im Jahr 2022 gab es in Österreich rund 601.300 Klein-und Mittelunternehmen (KMU), was einem Anteil von 99,8 Prozent aller Unternehmen der marktorientierten Wirtschaft entspricht. KMU beschäftigen mehr als 2,4 Millionen Erwerbstätige und bildeten 54.200 Lehrlinge aus (=66 % der Beschäftigten sowie 58 % der Lehrlinge der marktorientierten Wirtschaft). 2022 belief sich der Umsatz von KMU auf 626 Milliarden € (=58 % der gesamten Umsätze der marktorientierten Wirtschaft) und die Bruttowertschöpfung auf 163 Mrd. € (=57 % der Wertschöpfung).


Zentrale KMU-Indikatoren (2022)

337.600 Ein-Personen-Unternehmen 56 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 553.200 Kleinstunternehmen 92 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 41.700 Kleinunternehmen 7 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 6.400 Mittlere Unternehmen 1 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 601.300 KMU 99,8 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 1.400 Großunternehmen 0,2 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft

337.600 Beschäftigte 9 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 1,1 Mio. Beschäftigte 29 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 771.000 Beschäftigte 21 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 622.600 Beschäftigte 17 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 2,4 Mio. Beschäftigte 66 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 1,2 Mio. Beschäftigte 34 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft

0 Lehrlinge 0 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 10.300 Lehrlinge 11 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 26.600 Lehrlinge 28 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 17.400 Lehrlinge 18 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 54.200 Lehrlinge 58 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 40.100 Lehrlinge 42 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft

37 Mrd. € Umsätze 3 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 163 Mrd. € Umsätze 14 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 190 Mrd. € Umsätze 18 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 273 Mrd. € Umsätze 25 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 626 Mrd. € Umsätze 58 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 454 Mrd. € Umsätze 42 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft

10 Mrd. € Bruttowertschöpfung 4 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 52 Mrd. € Bruttowertschöpfung 18 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 56 Mrd. € Bruttowertschöpfung 20 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 55 Mrd. € Bruttowertschöpfung 19 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 163 Mrd. € Bruttowertschöpfung 57 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft 123 Mrd. € Bruttowertschöpfung 43 Prozent Anteil an der marktorientierten Wirtschaft

Quelle: Abschätzung der KMU Forschung Austria (für Details siehe methodische Erläuterungen im Berichtsdokument) (Stand: November 2023)

Anteil an der marktorientierten Wirtschaft in Prozent

Konjunkturelle Abschwächung 2023

Nach Einbrüchen 2020 aufgrund der Corona-Pandemie kam es 2021 und 2022 zu einem erneuten Wachstum des KMU-Sektors. Das Jahr 2023 ist von einer Abschwächung der Konjunktur geprägt. Die Anzahl der KMU sowie die Zahl der Beschäftigten in KMU wachsen in diesem Jahr um rund 1%, während ihre Bruttowertschöpfung real um 1% zurückgeht.

Entwicklung der KMU (2013–2023)

2022: Abschätzung; 2023: Prognose (für Details siehe methodische Erläuterungen im Anhang in Kapitel 4.1)
Quellen: Statistik Austria, KMU Forschung Austria, Europäische Kommission, Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) (Stand: Dezember 2023)

Die betriebswirtschaftliche Lage der Unternehmen hat sich in den vergangenen 10 Jahren im Durchschnitt verbessert. Die KMU erzielten im Bilanzjahr 2021/22 im Durchschnitt eine Umsatzrentabilität in Höhe von 6,8 % (indikativer Wert 2022/23: 5,7 %). Die Eigenkapitalquote lag bei durchschnittlich 36 % (indikativer Wert 2022/23: 37 %). (Quelle: KMU Forschung Austria, Bilanzdatenbank)

Stärkefelder der KMU

Ausgeprägte Internationalisierung:

14 % der österreichischen KMU exportieren Waren in Drittländer im Vergleich zu 10 % der KMU im Durchschnitt der Europäischen Union (EU), 14 % verkaufen Waren über das Internet in andere EU-Länder (vs. 8 % EU-weit).

Finanzierungszugang:

78 % der KMU in Österreich sind überzeugt, bei Bedarf eine Bankfinanzierung zu bekommen, verglichen mit 60 % der KMU in den gesamten EU-27.

Nachhaltigkeit:

53 % der österreichischen KMU verfolgen eine Strategie zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks im Vergleich zu 24 % EU-weit; 44 % bieten ökologische Produkte oder Dienstleistungen an (vs. 32 % EU-weit).

Innovationsgrad:

Rund sechs von zehn KMU in Österreich sind innovationsaktiv im Vergleich zu fünf von zehn KMU im EU-Durchschnitt. Die heimischen KMU generieren zudem einen höheren Umsatzanteil durch Innovationen (10 % im Vergleich zu 8 % EU-weit).

Herausforderungen der KMU

Digitalisierung

67 % der KMU in Österreich weisen eine zumindest grundlegende digitale Intensität auf im Vergleich zu 69 % der KMU EU-weit. Die E-Commerce-Aktivitäten österreichischer KMU (21 % mit E-Commerce-Verkäufen) liegen geringfügig über, der E-Commerce-Umsatzanteil (10 %) allerdings leicht unter dem EU-Durchschnitt. Fortgeschrittene Technologien, wie KI-Technologien kommen weiterhin nur in einem geringen Anteil der KMU zum Einsatz (10 %). Die Nutzung von Data Analytics und Cloud Technologie liegt unter dem EU-Durchschnitt.

Bild: Frau am Schreibtisch

Fachkräftemangel

In einer EU-weiten Befragung geben 88 % der österreichischen KMU an, dass es sehr oder eher schwierig ist, Beschäftigte mit den richtigen Kompetenzen zu finden. EU-weit liegt dieser Wert bei 78 %.

Risikokapitalfinanzierung

Der Anteil von Private Equity am Bruttoinlandsprodukt (BIP) liegt In Österreich bei 0,22 %, was deutlich unter dem europäischen Durchschnitt von 0,75 % liegt.

(Quellen: Eurostat; Europäische Kommission, Internationaler Währungsfonds/Invest Europe, WKÖ-Wirtschaftsbarometer)